Seit Jahren schon schrieb ich in den Jahresrückblicken, was für ein Orkan durch das jeweilige Jahr fegte... auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen glich dieses Jahr dann wohl einem Tsunami. Denn anstatt alles 'nur' durchzuwirbeln wie die letzten Jahre, wurde ich dieses Jahr vom Leben radikal transformiert.
Es begann letztes Jahr an Weihnachten, als ich mich nach dem monatlichen Zyklus kaum mehr erholte und nicht mehr richtig auf die Beine kam. Auch zwei Wochen nach Beginn des Zyklus konnte ich noch nicht länger als 10 Minuten spazieren oder lange Stehen.
Januar: Die Verdachtsdiagnose
Die Beschwerden wurden seit 10 Jahren immer schlimmer und legten mich bereits seit 5 Jahren jeden Monat 2-3 Tage flach und seit 2 Jahren sogar 4-7 Tage. Also beschloss ich erneut Hilfe zu suchen und ging zu einem spezialisierten Zentrum des Kantonsspitals Luzern. Dort wurde ich mit einer schwierigen Verdachtsdiagnose 'unheilbar krank' konfrontiert. Meine Psyche fuhr danach Achterbahn und ich lernte wie viel Unterschied es macht etwas zu vermuten oder dies von einem Arzt gesagt zu bekommen.
April: Nichts geht mehr
Mein Zustand verschlechterte sich zunehmend bis zum Stillstand im April/Mai. Schwindel, Übelkeit, Rückenschmerzen mit beidseitigem Ischias, Bauchschmerzen, Zwischenblutungen, Erschöpfung und Kreislaufprobleme waren meine täglichen Begleiter. Mit ihnen besuchte ich diverse Therapeuten. Nichts vermochte die Beschwerden zu lindern.
Mai: Zurück ins Kantonsspital für die OP Vorbereitung
Im Mai ging es zurück ins Kantonsspital um mich über die Operation zu informieren. Als ob meine Ärztin spürte, dass es nicht das ist was ich will, ich aber nach 10 Jahren Leiden und über 50 Therapie(formen) keinen anderen Ausweg mehr sah, legte sie mir im zweistündigen Gespräch vier Mal ans Herz: "Wenn Sie sich unsicher werden bezüglich der Operation können Sie sie jederzeit absagen". Ich unterschrieb die Einwilligung und ging nach Hause.
Juni: Auszeit vom Alltag - Städtereise nach Rom
Eigentlich wollten wir im Mai eine Städtereise nach Rom antreten und mussten sie verschieben wegen meinem Gesundheitszustand. Im Juni war ich nach dem Festlegen des OP Termins einen kurzen Moment stabil, so dass wir es wagten und innert 2 Tagen die Reise auf die Beine stellten - langfristig planen ging sowieso nicht mehr.
Es war für mich risikoreich so viele Stunden in einem Zug zu sein und auch das viele Laufen einer Städtereise würde ich nicht bewältigen können. Aber die Zugfahrt ging problemlos und in der Stadt lösten wir Abos für einen Escooter. Sie ermöglichten uns völlig freies bewegen durch die ganze alte Stadt und wenn ich keine Kraft mehr hatte fand sich immer innert 50 Metern ein Escooter. Wir genossen die Auszeit aus dem gesundheitsbedingten Alltagsstress, der uns seit Januar so eingenommen hatte und verbrachten unvergesslich schöne Tage in der geschichtsträchtigen Stadt.
Juli: Der OP Termin
Der Operationstermin war auf Juli festgelegt. Ich war mit der Entscheidung so unsicher, dass ich jeden Tag hin und her schwankte. Mal war ich ganz dafür (meist wenn die Schmerzen zu stark waren), dann waren wieder Zweifel da (an den besseren Tagen).
Meine beste Freundin sagt dazu immer:
«Wenn es kein ja ist ist es ein jein und ein jein ist ein Nein.»
Meine Intuition fühlte sich unerreichbar an, zugemüllt von den vielen Gedanken, Ängsten, Unsicherheiten. Meditation, Spaziergänge, Kartenlegen, Medium, Aufstellungen... nichts brachte Klarheit. Ich hatte mir eine Deadline für die Entscheidung gesetzt: Vor dem Narkosegespräch das zwei Wochen vor der Operation war. Als bis dahin noch kein 100%iges Ja da war entschied ich mich die Operation abzusagen - im schlimmsten Fall würde ich nur 2 Monate erneute Wartezeit verlieren.
Noch bevor ich den Termin absagte ging es mir bereits wieder schlechter.
Die Rückenschmerzen zogen bis in den Fuss hinunter und machten mir das Laufen schwer - was sowieso nicht mehr möglich war aufgrund der Kreislaufprobleme und Bauchschmerzen. Wenn ich 10 Minuten spazierte musste ich von jemandem nach Hause gefahren werden weil die Kraft nicht mehr reichte. Nur zwei Shootings hatte ich in zwei Monaten, für die ich alle verfügbare Kraft von 2 Tagen vor- und nachher benötigte. Danach konnte ich mit Erschöpfung und Zwischenblutungen den restlichen Tag nur noch auf dem Sofa liegen.
Juli: Das Wunder
Dann fiel mir ein, dass meine Schwiegermutter mir im Mai jemanden empfohlen hatte als Therapeutin. Ich hatte vor zwei Monaten mit 3 unterschiedlichen Therapieterminen pro Woche wahrlich keine Lust auf eine weitere Adresse. Nun schwirrte mir der Name aber immer öfters im Kopf herum und mein Herz zog mich dahin.
Nach dem ersten Termin überreagierte mein Körper dermassen, dass ich direkt wieder 100% arbeitsunfähig war. Als ich an den zweiten Termin eine Woche darauf dachte zitterten meine Hände - aber mein Herz sagte klar ja.
Also ging ich ein zweites Mal und das Wunder begann zu wirken.
Ich machte wöchentlich Termine ab und mir ging es von Stunde zu Stunde besser.
Dank diesem Wundermenschen konnten wir sogar unsere Ferien im September antreten.
September: Roadtrip durch die Normandie
Da für mich nur eine Reise in Frage kam bei der wir notfalls innert einem halben Tag zurück zu Hause waren, weil ich meinem Körper noch nicht vertraute, entschieden wir uns für einen Roadtrip durch die Normandie und einen Abstecher in die Bretagne (Tipp: Mein Blog: Roadtrip durch die Normandie)
Die Reise war eine absolute Wucht und wir genossen jede Minute in dieser wundervollen Natur mit unseren E-Bikes und zu Fuss.
Oktober - mehr Lebendigkeit in mir und meinen Bildern
Als wir zurück kamen konnte ich meine Arbeit wieder zu 70% aufnehmen.
Der Herbst war dieses Jahr richtig schön lange trocken, bunt und friedlich, so dass viele wundervolle Bilder entstanden. Wenn ich heute die Bilder anschaue, dann haben wohl die diesjährigen Erlebnisse, wie auch meine persönliche Weiterentwicklung in Lightroom, den Bildern zu nochmals viel mehr Intensität und Tiefe verholfen.
Es ist nicht immer einfach noch bessere und noch intensivere Bilder zu machen. Und doch denke ich, dass es mir auch dieses Jahr wieder gelungen ist mich weiter zu entwickeln und mit meinen Bildern die Emotionen noch sichtbarer werden zu lassen. So als ob man sie direkt anfassen könnte.
November: Zwei Fotoworkshops finden statt
Es tat so gut wieder Shootings anzubieten und zwei Fotoworkshops auszuschreiben. So fanden im November ein Einsteiger-Workshop und ein Intensiv-Praxis Tag für Fortgeschrittene statt.
Bilder von Teilnehmerinnen:
Dezember: Rückblick und Dankbarkeit
Langsam klingt das ereignisreiche Jahr 2022 aus und ich freue mich auf 2023. Nicht weil ich froh bin 2022 hinter mir zu lassen sondern weil mein Erfahrungsschatz dieses Jahr so gewachsen ist, dass ich mit mehr Vertrauen ins neue Jahr starten kann.
Dank zwei ganz tollen Therapeutinnen konnte ich viel emotionalen und karmischen Ballast abwerfen, einige begrenzende Schichten alten Schmerzes ablösen und meinen physischen Körper auf den Weg der Heilung bringen. Was sich so einfach schreibt und liest war kein Strandspaziergang sondern eher das Durchwaten von schlammigem, mit Dornenbüschen durchsetzten Bodens mit einigen Sackgassen, die viel Kraft - und einen beträchtlichen Teil meiner Ersparnisse - kosteten.
Weitere Highlights des Jahres
VERÖFFENTLICHUNGEN
Zwei Poster und ein Cover erschienen dieses Jahr von mir im Hunde SKG Magazin
AUSSTELLUNG
Nach der Teilnahme an der ersten Kantonalen Fotografieausstellung FotoSZ 21 durfte ich auch 2022 wieder an einer Ausstellung teilnehmen und war mit zwei anderen Künstlerinnen mit meinen Werken "Im Wandel der Elemente" dabei.
Vom 30.3. - 20.4.2023 findet die Jubiläumsausstellung im Atelier R6 in Steinen mit vielen bekannten Künstlerinnen & Künstlern statt an der ich ebenfalls mit meinen Bildern vertreten bin.
Ich freue mich über deinen Besuch an der Vernissage - Infos dazu folgen auf meinen Social Media Kanälen und über den Newsletter (Anmeldung in der Fusszeile).
SPENDENAKTIONEN - TUE GUTES UND SPRICH DARÜBER
Am 26.11.2022 nahm ich zum ersten Mal an einem Markt teil mit meinen Backwaren um den Erlös an einen Tierschutzverein zu spenden. Mit der Unterstützung von Dany konnten wir
CHF 280 an den Verein Rüsselheim e.V. spenden.
Unsere zweite Spendenaktion war der dritte Charity Kalender für den Lebenshof Aurelio. Dieses Jahr haben wir uns noch etwas Neues einfallen lassen und ich organisierte ein Memory mit den schönen Fotografien der Tiere. Mit dem Erlös konnten wir Claudia & Beat CHF 1'480 spenden.
Danke
An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an die vielen Menschen, die mir dieses Jahr so viel Kraft gespendet haben.
Meinem Mann, der mir Tag und Nacht zur Seite stand im wahrsten Sinn des Wortes, meinen Eltern, die mir Essen vorbeibrachten, wenn ich nicht aufstehen konnte. Meine Schwiegermutter, die meine kleinen Herzensprojekte stets unterstützt in dem sie meine Kalender und Karten verschenkt. Freundinnen, die sich so oft nach meinem Befinden erkundigten, die vielen offenen Ohren für alltägliches und einen lieben Austausch, die mir Lichtblicke schenkten.
Meine Eltern & mein Mann mit mir:
Ausblick 2023
In den letzten Wochen habe ich mich mit Zoom auseinander gesetzt und werde ab 2023 Online Kurse und Online Privatcoachings anbieten. Das ist schon lange ein Wunsch von Menschen, die für Workshops zu weit weg wohnen in unseren Nachbarländern. Aber auch sonst kann jede*r von diesem Angebot profitieren, denn gerade die Bildbearbeitung lässt sich so ideal lernen.
Vom 30.3. - 20.4.2023 findet die Jubiläumsausstellung im Atelier R6 in Steinen mit vielen bekannten Künstlerinnen & Künstlern statt. Ich werde mit zwei ganz neuen und einem bekannten Bild dabei sein.
Es gibt den Spruch, dass du jemandes Traum unterstützt, wenn du eine*n Selbständige*n unterstützt. In diesem Sinne freue ich mich über jeglichen Support wie z.B.:
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